Mit Diabetes auf Reisen

Sommerzeit ist Reisezeit. Während der Alltagsstress zu Hause bleibt, ist bei Betroffenen der Diabetes allerdings immer dabei. Damit er nicht in den Mittelpunkt des Urlaubsaufenthalts rückt und dort zum Stressfaktor und Urlaubskiller wird, sollten die Reisevorbereitungen sorgfältig durchdacht und alles Notwendige in genügender Menge eingepackt werden. Ist alles sorgfältig organisiert und eingepackt, steht dem wohlverdienten Urlaub nichts mehr im Wege – ob mit oder ohne Diabetes.

An alles gedacht?

Die erste Vorsichtsmaßnahme, um im Urlaub keine bösen Überraschungen zu erleben, sollte etwa 4-6 Wochen vor Reiseantritt ein Kontrollcheck beim Arzt sein. Falls nötig kann dieser ein Attest für das Mitführen von Diabetikerbedarf ausstellen. Der nächste Gedanke sollte dem Medikamentenvorrat gelten, da vor allem im außereuropäischen Ausland die Beschaffung von Diabetikermedikamenten und -material schwierig sein könnte. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten somit alle Materialien in ausreichender Menge eingepackt werden. Um beim Verlust oder einer Nachlieferung eines Koffers nicht in eine Notlage zu gelangen, wird dringend angeraten, alle benötigten Mittel und Medikamente auf mehrere Gepäckstücke aufzuteilen und zusätzlich vor der Abreise beim Hersteller nachzufragen, ob und unter welchem Namen beispielsweise das benötigte Insulin im Urlaubsland erhältlich ist. Allein im Handgepäck sollte alles Nötige für einen kurzfristigen Diabetesbedarf von 2-3 Tage mitgenommen werden.

Die richtige Aufbewahrung

Die falsche Aufbewahrung ist Gift für Insulin und Teststreifen. Teststreifen mögen beispielsweise überhaupt keine hohe Luftfeuchtigkeit und sollten stets in der vorgesehenen Verpackung aufbewahrt werden. Nach der Entnahme eines Streifens sollte die Teststreifendose sofort wieder geschlossen werden.

Kälte und Hitze sind gleichsam für das Insulin schädlich. Bei Flugreisen muss also bedacht werden, dass das Insulin im Frachtraum des Flugzeugs gefrieren und aufgrund dessen seine Wirkung verlieren könnte. Es sollte daher in einer Isoliertasche speziell für Diabetikerbedarf verstaut werden. Wird dagegen das Auto als Reisemittel gewählt, müssen Insulin und andere Medikamente vor allzu großer Hitze, wie sie in Kofferräumen oder Handschuhfächern entsteht, geschützt werden. Die speziellen Taschen für den Diabetesbedarf gibt es auch mit Kühlelementen, um das Insulin vor Hitze zu schützen.

Fernab vom Alltag

Im Urlaubsort liegt der Alltag in weiter Ferne. Was auf der einen Seite schön ist, birgt auf der anderen Seite gewisse Risiken. Ausschlafen, mehr Bewegung durch Ausflüge, ungewohnte Essenszeiten und ungewohnte Köstlichkeiten können leicht zu Blutzuckerschwankungen führen. Aus diesem Grunde ist es besonders wichtig, den Blutzucker verstärkt zu kontrollieren und die Medikation auf die Werte einzustellen. Extreme Hitze mit intensiver Sonneneinwirkung verändern die Insulinwirkung und den Stoffwechsel ebenfalls. Verstärktes Schwitzen führt zum Beispiel zu einem hohen Flüssigkeitsverlust, wodurch die bereits eingeschränkte Nierenfunktion weiter sinken kann. Bei hohen Temperaturen wird die Haut besser durchblutet, wodurch das Insulin schneller aufgenommen und die Wirkung beschleunigt wird. Wurde das nicht bedacht, kann schnell eine Unterzuckerung die Folge sein.

Zeitverschiebung berücksichtigen

Bei Flugreisen muss für die zeitlich richtige Insulinabgabe die Zeitverschiebung einkalkuliert werden. Flüge in Richtung Westen belohnen den Urlauber mit längeren Tagen, wodurch aber der Medikamentenbedarf steigt. Geht die Reise Richtung Osten verkürzen sich die Tage, was zur Folge hat, dass weniger Tabletten bzw. Insulin eingenommen werden müssen. Die genaue Dosierung im Falle einer Zeitverschiebung sollte zuvor mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

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